Zierkulierende miRNAs als diagnostische Hilfsmittel in Milchkühen mit subklinischer Endometritis

Handlungsfelder

  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben

Während die Mehrheit der miRNAs intrazellulär entdeckt wird, wurde auch eine bedeutende Anzahl an miRNAs, bekannt als zirkulierende oder extrazelluläre miRNA, auch außerhalb der Zellen festgestellt. Anders als bei zellulärer mRNA und miRNA weist die zirkulierende miRNA bemerkenswerte Stabilität und Resistenz gegenüber einer Degradierung durch Aktivität der endogenen RNase auf. Diese Veranlagung der zirkulierenden miRNA erregte ein Interesse an der Verwendung dieser miRNA als Diagnostik-Werkzeug bezüglich verschiedener Krankheitsbedingungen. Mikro-RNA Analysen in betroffenen Geweben zeigen bedeutende Unterschiede in den Expressionsprofilen dieser regulierenden miRNAs im Vergleich zu normalen Geweben, was für eine Verwendung in der klinischen Diagnostik nützlich sein könnte. In dem Projekt wurde die Hypothese aufgestellt, dass im Blut zirkulierende miRNAs als diagnostische Marker für subklinische Endometritis verwendet werden können. Das Projekt wurde durchgeführt mit dem Ziel, die Expression der zirkulierenden miRNAs in Serum von gesunden Kühen und Kühen mit klinischer oder subklinischer Endometritis zu profilieren, um zirkulierende miRNA als bezeichnend für das Vorhandensein einer klinischen oder subklinischen Endometritis zu identifizieren.

Um die Dynamik der miRNA Expression in Verbindung mit der Schwere der Krankheit aufzudecken wurde das Expressionsmuster von 740 gut charakterisierten miRNAs an Tag 2, 6, 9, 14 und 21 nach der Infektion verglichen mit dem Expressionsmuster von miRNAs an Tag 0 (vor der Infektion). Insgesamt wurden von 27, 18, 34, 20 und 22 zirkulierende miRNAs an Tag 2, 6, 9, 14 und 21 als unterschiedlich ausgeprägt erfasst. Wohingegen let-7, miR-218, miR-628-3p, miR-23b, miR-425, miR-19b und miR-148b zu mehr als einem Zeitpunkt nach der Infektion als hochgeregelt aufgefasst wurden, zeigten sich miR-448, -936, -144, – 27b, -10b und -38b in mehr als zwei Zeitpunkten nach der Infektion als heruntergeregelt im Vergleich zu der Zeit vor der Infektion. Nachdem Proben von unabhängigen Populationen ausgewertet wurden ist festzustellen, dass es möglich sein kann, Kandidaten hervorzubringen, die potentiell als diagnostische Marker für eine klinische und subklinische Endometritis verwendet werden können.

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar