Aktualisierung der Expositions-Szenarien und Eingabeparameter für die Umweltbewertung von Tierarzneimitteln (UBA III)

Handlungsfelder

  • Reduktion des Arzneimitteleinsatzes

Aktualisierung zur Buchversion (Stand 18.12.2019)

Zur Bewertung der Umweltwirkungen von Tierarzneimitteln werden Expositionsszenarien betrachtet, in welche spezifische Eingabeparameter und Vorgabewerte mit eingehen. Die aktuell verwendeten Modelle basieren auf Daten, die teilweise über 10 Jahre alt sind. Um eine realistische Bewertung der Umweltwirkungen durchführen zu können, muss der Strukturwandel in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung berücksichtigt werden. Dies schließt aktuelle Entwicklungen wie z.B. in der Freilandhaltung mit ein. Beispielsweise ist der Anteil Betriebe mit Legehennen in Freilandhaltung in den letzten 10 Jahren von 259 auf mehr als 539 angestiegen (Statistisches Bundesamt, 2018). Gleichzeitig stieg die Anzahl von Betrieben mit Hennen in ökologischer Haltung von 148 auf 412. Insgesamt ist deswegen davon auszugehen, dass in Deutschland derzeit ca. ¼ aller Legehennen im Freiland gehalten werden. Dieses wird in den aktuellen Expositionsszenarien nicht berücksichtigt. Gleichzeitig enthalten die aktuellen Kalkulationen Annahmen, die nicht einem risikoorientierten „worst case“ Ansatz entsprechen, wie z.B. das mittlere Gewicht einer Milchkuh von 425 kg (Tabelle 3, Leitfaden der EMA). Beispielsweise werden Trockensteller auch nur bei Milchkühen ab der zweiten Laktation angewandt und sind bei Erstkalbinnen aufgrund der fehlenden vorangegangen Laktation nicht üblich. Daraus ergibt sich, dass das „worst case scenario“ für antibiotische Trockensteller sicher niedriger als bei 100% der behandelten Herde liegt.

Das übergeordnete Projektziel ist die Überprüfung der im technischen Leitfaden enthaltenen Expositions-Szenarien inklusive der Eingabeparameter auf Relevanz, Vollständigkeit und Aktualität. Zudem wird eine Vereinheitlichung der Tier- und deren Alterskategorien mit anderen rechtlichen Grundlagen angestrebt, um eine erleichterte Vergleichbarkeit mit übergreifenden Parametern zu erreichen.

Bearbeitungszeitraum

01. Juli 2019 – 30. Juni 2020 (12 Monate)

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar