Tierarzneimittel in der Umwelt

Handlungsfelder

  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben
  • Konzeptvorschläge zur Erfassung von Tierwohl – Indikatoren und Zuchtmerkmalen
  • Reduktion des Arzneimitteleinsatzes und Verbesserung der Fütterung
  • Verzicht auf mit Schmerzen verbundene Eingriffe am Tier
  • Verbesserung der Beratung in der Bestandsbetreuung

Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde eine Fachbroschüre für Experten und Praktiker erstellt, die einen Überblick über Konzepte und Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Tierarzneimitteln in die Umwelt liefert. Ziel ist es, sowohl die Umweltrisiken als auch die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu reduzieren. Aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Tierarzneimittel in der Umwelt wurden mittels Literaturrecherche, Medienanalyse und Expertenbefragungen zusammengetragen. In der Broschüre sind unter anderem bestehende Konzepte zur Eintragsminimierung wie 16. AMG Novelle, Deutsche Antibiotika Resistenz Strategie und Antibiotika Leitlinien gegenüber gestellt.

Neben einer Einschätzung zu Zahlen aktueller Abgabe- und Verbrauchsmengen wurden verschiedene Substitutionspotentiale identifiziert. Zu den Empfehlungen der Eintragsminimierung von TAM zählen einzel- und überbetriebliche Kommunikations-, Koordinations- und Monitoringmaßnahmen im Bereich des präventiven Gesundheitsmanagements sowie bedarfsgerechte Fütterung und auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmte innovative der Verfahrenstechniken.

Von anderen Projektpartnern werden Maßnahmen zur Expositionsminderung im Bereich der Wirtschaftsdüngerlagerung und –ausbringung dargestellt: Dazu zählen die Einrichtung von Feld-, Acker- und Gewässerrandstreifen als Pufferzonen, eine witterungsbedingte und saisonal angepasste Düngeterminierung, ein angepasstes Flächenmanagement und vieles mehr. Darüber hinaus wird zudem der Einfluss der Düngeraufbereitung auf die Bioverfügbarkeit und den Abbau von Tierarzneimitteln (TAM) behandelt. In Bezug auf landwirtschaftliche Praktiken wird speziell auf die Düngung und die Bodenbearbeitung eingegangen. Ein ganz wichtiger Aspekt stellt die Kommunikation dar: Das Thematisieren von Vorsorge, Kommunikation und Umweltmonitoring werden alle beteiligten Akteure sensibilisiert und die Akzeptanz der Maßnahmen zur Eintragsminderung von TAM gefördert.

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar