RESET: ESBL and (fluoro)quinolone Resistance in Enterobacteriaceae

Handlungsfelder

  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben
  • Reduktion des Arzneimitteleinsatzes und Verbesserung der Fütterung

Der Forschungsverbund RESET, bestehend aus Wissenschaftlern der Human- und Tiermedizin, beschäftigt sich mit der Erforschung von Resistenzen gegen Antibiotika in Enterobakteriacaen, insbesondere gegen ß – Lactam – Antibiotika und Fluorchinolone. Der häufigste Resistenzmechanismus gegen ß – Lactam – Antibiotika sind bakterienproduzierte Enzyme, welche das Antibiotikum inaktivieren.

Diese Enzyme, genannt ß – Lactamasen, können mittlerweile auch Cephalosporine der 3. Generation inaktivieren und werden aufgrund dessen ß – Lactamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum, engl. „extended spectrum ß – lactamases“ (ESBLs), genannt. ESBL – produzierende Enterobakteriacaen treten in verschiedenen Tierarten, der Umwelt, in Lebensmitteln und im Menschen auf und werden innerhalb und zwischen diesen übertragen.

Von den Kooperationspartnern werden umfangreiche und aufwändige Querschnittsstudien und Longitudinalstudien sowie weiterführende Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden der Nachweis und die vertiefte wissenschaftliche Analyse zum Auftreten spezieller Resistenzen bei Enterobakterien ausgeführt. Gewonnene ESBL – verdächtigte Isolate werden anschließend einer molekularbiologischen Bestätigung sowie weiterführenden Untersuchungen unterzogen.

Wie vorläufige Ergebnisse zeigen, können häufig phänotypisch ESBL – verdächtigte Mikroorgansimen in den untersuchten Betrieben (Schwein, Milch- und Mastrind, Broiler) isoliert werden. Im Rahmen von Querschnittstudien wurden bislang 54 Betriebe (Schwein, Milchrind, Mastrind, Broiler) und in Longitudinalstudien 48 Betriebe (Schwein, Masthähnchen) auf ESBL – verdächtigte Mikroorganismen hin untersucht. Im Stall, auf dem Boden der Stallumgebung und in der Gülle konnten regelmäßig ESBL – verdächtigte Enterobakterien nachgewiesen werden. In der weiterführenden Charakterisierung mit molekularbiologischen Methoden von bisher 58 E. coli Isolaten konnte der ESBL – Verdacht bestätigt werden.

Zusammenfassend zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass mehrere ß – Lactamase – Varianten, die auch beim Menschen vorkommen könne, in E. coli – Isolaten von Rind, Schwein und Geflügel in Deutschland verbreitet sind. Weitere kommende Ergebnisse führen zum Erhalt einer verallgemeinerbaren Aussage. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Empfehlungen zur Verbesserung der Kontrolle von resistenten Bakterien in Deutschland gegeben. Somit trägt der Forschungsverbund RESET aktiv zur Deutschen Antibiotika – Resistenzstrategie (DART) bei.

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar