Genetische Verbesserung von Effizienzmerkmalen bei Schweinen zur Reduktion von Nährstoffausscheidungen (EffiPig)

Handlungsfelder

  • Konzeptvorschläge zur Erfassung von Tierwohl-Indikatoren und Zuchtmerkmalen
  • Verbesserung der Fütterung
  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres

Aktualisierung zur Buchversion (Stand 03.02.2024)

Zu den wichtigsten Umweltwirkungen in der Schweinehaltung gehören THG-Emissionen sowie Stickstoff (N)- und Phosphor (P)- Nährstoffausscheidungen, die zur Eutrophierung und Versauerung von Böden und Gewässern führen. Für die THG-Emissionen sind insbesondere die N-Verbindungen (u.a. Ammoniak, Lachgas) bedeutsam, während Methanemissionen im Gegensatz zu Wiederkäuern nur eine untergeordnete Rolle spielen. Basierend auf den Vorgaben der neuen Düngeverordnung 2020 gewinnt die Effizienz der Nährstoffverwertung (Synonym: Nährstoffeffizienz) in der Schweineproduktion dadurch an Bedeutung. Insbesondere in viehintensiven Gebieten steht der Landwirt vor der Herausforderung, vor allem die N. und P- Ausscheidungen der Tiere weiter zu senken.

Ziel des EffiPig-Projektes ist es, verschiedene Schweineherkünfte auf die Nährstoffeffizienz zu untersuchen und mögliche Konsequenzen einer reduzierten Nährstoffversorgung zu beurteilen. Dabei sollen vier aufeinander aufbauende Teilprojekte (TP) bearbeitet werden:

TP1: 2000 Schweinen werden unter derzeit üblicher oder unter stark reduzierter N/P Nährstoffversorgung leistungsgeprüft. Neben den üblichen Merkmalen der Fleischleistung werden Fettsäuremuster, Ebergeruch im Speck sowie Knochendichte und -zusammensetzung erfasst.

TP2: Um die Verdaulichkeit von N und P möglichst exakt zu bestimmen, wird bei einer repräsentativen Stichprobe von 400 Tieren ein unverdaulicher Marker dem Futter beigemischt. Mit Hilfe der Ergebnisse der Leistungsprüfung und der Nährstoffverdaulichkeit dieser Tiere soll eine Schätzformel für die N und P Verdaulichkeit entwickelt werden.

TP3: Die aus TP2 abgeleitete Formel wird genutzt, um die Nährstoffverdaulichkeit der nicht in TP2 untersuchten Schweine zu schätzten. Die erfassten Informationen in den 2 Fütterungsgruppen erlauben es, die Auswirkungen der reduzierten N/P Versorgung auf die Leistungen und Gesundheit der Tiere sowie mögliche Genotyp x Umwelt – Interaktionen zu beurteilen. Damit wird es ermöglicht Zuchteber zu identifizieren, deren Nachkommen besonders für reduzierte N-/P-Versorgungssysteme geeignet sind. Mit Hilfe von Genotypinformationen aller untersuchter Tiere soll die genetische Beeinflussung der erhobenen Merkmale untersucht werden.

TP4: Die Erkenntnisse des Projektes werden in Workshops, Anwenderseminaren und Pressemitteilungen den Zuchtorganisationen und Herdbuchverbänden präsentiert.

 

 

Bearbeitungszeitraum
01.05.2021 bis 31.12.2024

Weiterführender Internetlink
https://www.itw.uni-bonn.de/tierzucht/de/forschung/effizienz

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar