DüsserKomfortAbteil für Mastschweine

Handlungsfelder

  • Verzicht auf mit Schmerzen verbundene Eingriffe am Tier
  • Konzeptvorschläge zur Erfassung von Tierwohl – Indikatoren und Zuchtmerkmalen
  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben

Die Einrichtung eines Komfort Abteiles für Mastschweine soll dazu dienen, Erfahrungen zum Thema „Steigerung des Tierkomforts“ zu erlangen. Im Fokus der Untersuchungen stehen folgende Punkte:

• Akzeptanz unterschiedlicher Techniken durch die Tiere
• Tägliche Funktionalität und Handhabung
• Integrationsfähigkeit in üblichen Haltungssystemen
• Weiterhin Tierbeobachtungen und Tierleistungen

Den Mastschweinen sollen Techniken, Einrichtungen und Buchtengestaltungen zur Verfügung gestellt werden, die den Tierkomfort erhöhen. Die Einrichtungen können / sollen die Schweine nach ihren eigenen Bedürfnissen nutzen.

Die Buchten der DüsserKomfortAbteile wurden in Aktivitäts-, Liege- und Fressbereiche unterteilt. Zusätzlich wurden der DüsserWühlTurm, eine Schweinedusche sowie ein separater Abkotbereich in den Buchten installiert. Das Abteil enthält insgesamt 100 Mastschweineplätze, unterteilt in einen großen Bereich für 50 Schweine und zwei kleinere Bereiche für jeweils 25 Tiere.

Im Aktivitätsbereich befinden sich der DüsserWühlTurm sowie die Schweinedusche. Der Boden im Liegebereich zeichnet sich durch einen geringeren Schlitzanteil aus. Im Abkotbereich kommt ein Boden mit geringerem Liegekomfort und höheren Schlitzanteil für guten Kotdurchsatz zum Einsatz.
Um mit dem DüsserKomfortAbteil unter „konventionellen“ Bedingungen erste Erfahrungen zu sammeln, sind beim Platzangebot die ersten Erprobungen mit derzeit gültigen Belegdichten gestartet. Ein zukünftiges höheres Platzangebot pro Tier ist vorstellbar, um den Tieren im Endmastbereich noch die Möglichkeit zur Strukturierung der Bucht zu geben.

Erkennbar ist schon, dass eine sinnvolle Buchtenstrukturierung erst ab Gruppengrößen von 20 – 25 Mastschweinen möglich ist. Somit ist die Möglichkeit der Installation von Zusatzeinrichtungen in bestehenden Ställen eher durch die Gruppengröße als durch unterschiedliche Haltungssysteme beschränkt.

Klare Ziele sind die Mehrkosten pro Tier für den höheren Tierkomfort und die zusätzliche Arbeitsbelastung auf das absolute Minimum zu reduzieren. Ohne ein gewisses Maß an Mehraufwand ist Tierkomfort jedoch nicht zu haben.

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar