Workshop „Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen der Land- und Forstwirtschaft – Verwendungspotentiale und Herausforderungen“
Der globale Gebäudesektor ist eine der größten Quellen für CO₂-Emissionen und Energieverbrauch. Im Jahr 2018 war er für etwa 36 % des weltweiten Endenergieverbrauchs und 39 % der energie- und prozessbedingten CO₂-Emissionen verantwortlich. Nach der Pandemie stiegen die Emissionen im Bau- und Gebäudesektor 2021 auf ein neues Allzeithoch. Bereits vor der Nutzung eines Gebäudes entstehen bis zu 40 % des Energieverbrauchs und bis zu 50 % der CO₂-Emissionen durch die Gewinnung, Produktion, den Transport und die Entsorgung von Baumaterialien – der sogenannten „grauen Energie“. Diese Tatsache unterstreicht die Bedeutung des Gebäudesektors als zentrales Handlungsfeld für sofortige Klimaschutzmaßnahmen.
Einen wichtigen Ansatzpunkt zur Verbesserung des CO2-Fußabdruckes bieten Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Diese können von Ackerkulturen wie zum Beispiel Miscanthus, Stroh, Hanf, Flachs, aber auch von alternativen Forstkulturen stammen. Dabei gilt es zu beachten, dass die bislang stofflich genutzten Baumarten wie die Fichte durch klimawandelbedingten Schäden (Trockenheit, Borkenkäfer) eine zunehmend unsichere Rohstoffquelle darstellen. Der alternative Einsatz des Holzes von klimaresilienteren Baumarten im lastabtragenden Bereich (Bauen mit Holz) müsste für viele dieser Laub- und Nadelholzarten zudem zunächst geprüft und diese in entsprechende Normen und Zulassungen Eingang finden, bevor deren Verwendung in benannten Bereichen möglich ist. Rohstoffpotentiale zeigen sich daher auch in Alternativen, wie dem Baum Paulownia (sterile Hybride), der mittlerweile auf Ackerflächen angebaut wird.
Der Workshop nähert sich dem Thema interdisziplinär aus Sicht der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft und soll aufzeigen, warum es interessante Alternativen aber auch etliche Herausforderungen bei Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen gibt. Hier können beide Fachdisziplinen sehr voneinander profitieren.
Der Workshop richtet sich an Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Industrie, Beratung, Praxis und Zivilgesellschaft mit Bezug zum Themengebiet.
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis spätestens zum 3. November 2025 unbedingt erforderlich.
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Veranstaltungsort
Forum
Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn
Campus Klein-Altendorf 1, 53359 Rheinbach
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Anmeldeschluss: 03.11.2025 -
12:00 Uhr