Konzepte und Maßnahmen zur Optimierung der Kälberaufzucht

Handlungsfelder

  • Verbesserung der Beratung in der Bestandsbetreuung
  • Verbesserung der Fütterung
  • Reduktion des Arzneimitteleinsatzes
  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben

Aktualisierung zur Buchversion (Stand 31.01.2024)

Durch die Anhebung des Mindestalters von Kälbern für einen Transport von 14 auf 28 Tage ergeben sich neue Anforderungen im Geburtsbetrieb. Die Kälberhaltung muss in vielen Betrieben auf die verlängerte Haltungsphase angepasst und überarbeitet werden, so dass ein entsprechender Investitionsbedarf entsteht. Am Markt etablieren sich nach und nach neue Aufstallungssysteme für Kälber. Gleichzeitig eröffnen neue züchterische Möglichkeiten wie die genomische Selektion oder der Einsatz von gesextem Samen bei der Belegung der Kühe neue Wege. Es können gezielt reinrassige weibliche Nachkommen für die Remontierung oder auch Kreuzungskälber aus Fleisch- und Milchrassen gezüchtet werden, die für die Rindfleischerzeugung aufgezogen werden. Im Rahmen des Projekts werden unter anderem bestehende Strukturen in der Kälberaufzucht exemplarisch für nordrhein-westfälische Betriebe beschrieben. Auf dieser Basis sollen Möglichkeiten der Anpassung im landwirtschaftlichen Betrieb in den Bereichen Kälberhaltung und -fütterung, Tiergesundheit und züchterischer Ausrichtung entwickelt werden. Ziel ist die Weiterentwicklung bestehender Beratungsempfehlungen für landwirtschaftliche Betriebe in NRW in allen Bereichen der Kälberaufzucht.

Inhaltlich sollen im Projekt folgende Schwerpunkte bearbeitet werden:

  • Managementmaßnahmen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Erstversorgung neugeborener Kälber und in der frühen Aufzuchtphase zur Reduktion der „immunologischen Lücke“
  • Prüfung hoher Intensitäten hinsichtlich Tränkemenge und Tränkedauer in der Kälberaufzucht vor dem Hintergrund von Tiergesundheit und metabolischer Programmierung
  • Weiterentwicklung von Haltungskonzepten in der Kälberaufzucht unter Berücksichtigung von Tierwohl, Arbeitswirtschaft und Nutzungsrichtung
  • Erprobung verschiedener Haltungssysteme in der Kälberaufzucht mit früher Sozialisation der Jungtiere
  • Möglichkeiten der Kreuzungszucht („Beef on Dairy“) im Milchkuh-Betrieb und Anforderungen der Rindermastbetriebe
  • Ökonomische Betrachtung weiterentwickelter Konzepte der Kälberaufzucht

Das Vorhaben wurde anteilig durch eine Landesinitative des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell unterstützt.

Bearbeitungszeitraum
2022 – 2024

 

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar